Entspannungsgrün
Im Leben von Jasmin Schlimm-Thierjung hat der Wald schon immer eine wichtige Rolle gespielt. Bereits als Kind hat ihr Großvater sie regelmäßig zu Spaziergängen dorthin mitgenommen. Und heute verbringt sie viel Zeit mit „Waldbaden“ – als Kursleiterin und als Ausbilderin. „Wir haben von den Japanern gelernt, dass sich der Wald sehr positiv auf unsere Gesundheit auswirkt“, sagt Jasmin Schlimm-Thierjung. „Das Grün der Bäume beruhigt und entschleunigt, es reguliert Stress und stärkt das Immunsystem. Diese Effekte nutzen wir fürs Waldbaden.“
Als absichtsloses Schlendern bezeichnet sie das Waldbaden. Es geht darum, die Wahrnehmung zu schulen und alle Sinne zu öffnen. Das bedeutet auch, sich auf sich selbst zu fokussieren. Etwa bei einem „Waldsolo“, bei dem sich die Teilnehmer für eine bestimmte Zeit allein im Wald aufhalten. Riech-, Fühl-, Tast- und Achtsamkeitsübungen unterstützen die Wirkung. „Bereits nach einer halben Stunde atmen die Teilnehmer tiefer durch und werden sichtbar entspannter, was man auch an ihrer Körperhaltung erkennt“, sagt die Landauerin. In ihre Ausbildungskurse kommen Lehrer und Erzieher ebenso wie Ärzte, Mitarbeiter aus der Pflege und aus Hospizen sowie Förster. Sie wollen den Wald und sich selbst neu erleben – und die gewonnenen Erkenntnisse mal für ihren Beruf und mal für ihre Freizeit nutzen.
„Jeder Teil des Waldes sieht anders aus, es wachsen unterschiedliche Bäume und überall riecht es anders“, beschreibt Schlimm-Thierjung ihre Faszination für den Pfälzerwald, in dem sie auch ihre Waldbaden-Seminare anbietet. „Mir gefallen Hell- und Dunkelgrün sehr gut, aber besonders gern beobachte ich die Veränderung der Grüntöne im Wechsel der Jahreszeiten.“
Haben Sie Lust bekommen, in die Natur zu gehen und Ihr Lieblingsgrün zu suchen?